Meine OP:

Datum: 20. April 2015
Implantatgröße: 275ml links/255ml rechts
Platzierung: Unter dem Brustmuskel
Zugang: Brustwarze
Dauer der OP: 2 Stunden (inkl. Korrektur der tubulären Deformität)

Sonntag, 1. Februar 2015

Informationen zu einer Brustvergrößerung


Ich habe mir, bevor ich mir Termine bei plastischen Chirurgen gemacht habe, schon viele Informationen zu dem Thema rausgesucht, um besser einschätzen zu können, ob der Arzt einen über alles aufklärt und um nicht völlig ohne Vorkenntnisse an dieses Thema ranzugehen. Da es leider sehr viele verschiedene Informationen gibt kann ich natürlich nicht garantieren, dass die Informationen, die ich habe, richtig sind.

Vielleicht hilft es irgendwem :-)


Allgemeine Informationen
-Silikonkissen bestehen aus zwei siliziumhaltigen Kunststoffteilen: Eine festere äußere Hülle und einem flexiblen inneren Kern
-Andere Vergrößerungsmethoden:
-Kochsalzlösung: Implantat wird erst nach dem Einbringen in die Operationswunde befüllt
-Eigenfett: Eigenfett wird aus Fettgewebe gewonnen, aufbearbeitet und anschließend wieder in den Körper eingebracht

Verschiedene Formen der Implantate:


Vorteile
Nachteile
Runde Implantatform
Kein Verdrehen des Implantats möglich; mehr Projektion des Implantats im oberen Brustbereich (Dekolleté);
Gel in der Regel mit weicherem und daher unauffälligerem Tastgefühl
Sieht unnatürlicher aus
Tropfenförmige (anatomische) Implantatform
Individuelle Anpassung an die individuelle Anatomie besser möglich; aufgrund der kohäsiven Gelkonsistenz kommt es selbst nach einem Zerreisen des Implantats durch grobe Gewalt nicht zu einem diffusen Auslaufen des Silikongels
Verdrehend des Implantats möglich -> besonderes Augenmerk auf postoperative Disziplin im Tragen des Schon-BHs

Verschiedene Arten der Brustvergrößerung


Silikonimplantate
Kochsalzlösung
Eigenfett
Vorteile
Formstabil; Füllung ist in der Regel chemisch vernetzt sodass im Falle eines Hüllenrisses die Form weitgehend beibehalten wird und nicht ins umliegende Gewebe austritt; bieten das natürlichste Tastgefühl; keine Einschränkungen bei Brustkrebsvorsorge
Kleinerer Hautschnitt; in gewissen Grenzen ein individuelles Variieren des Volumens unter Sichtkontrolle; bei Auslaufen gesundheitlich unbedenklich, wird vom Körper einfach abgebaut; keine Einschränkungen bei Brustkrebsvorsorge
Der Einsatz und die Sicherheit dieser Methode werden kontrovers diskutiert; eventuelles Auftreten einer Nekrose (Zelltod einer ganzen Zellgruppe); Verdichtungen und Verkalkungen sind möglich -> eventuell störend bei Brustkrebsdiagnostik; Transplantierte Stammzellen können das Wachstum von Tumoren fördern
Nachteile
Risiko der Kapselfibrose
Mögliches Auftreten von Gluckergeräuschen; weniger stabile Form; gelegentliche Wellenbildung (bei dünnem Hautmantel sichtbar); Wahrscheinlichkeit für Komplikationen steigt mit der Zeit; Teilweise Verlust der Füllung; kein natürliches Tastgefühl

Risiken

Risiko
Mögliche Verringerung des Risikos durch..
Kapselfibrose:
Größtes Risiko
Dünnwandige und elastische Bindegewebshülle (bildet sich um jedes Implantat) verdickt und verhärtet sich -> Spannungsgefühle/Schmerzen/Kapsel kann sich zusammenziehen und die Brust verformen; Im schlimmsten Fall reißt das Implantat
Statistisches Risiko:Unterschiedliche Angaben, zwischen 06-15%
Operationstechnik, Qualität des Implantats, Beschaffenheit der Implantatoberfläche und Grad der Keimfreiheit beeinflussen das Ergebnis ; durch angeraute (texturierte) Oberfläche wird das Risiko minimiert (durch die ungeordnete Ausrichtung der kollagenen Faserbündel in der Implantatkapsel); je besser und professioneller der Eingriff erfolgt desto unwahrscheinlicher ist der Auftritt einer späteren Kapselfibrose, da auch Gewebsschädigungen und Nachblutungen das Risiko erhöhen
Verringerung außerdem durch konsequente Schonung & das Tragen eines medizinischen BHs für mindestens sechs Wochen; beim Sport langsam anfangen und mindestens sechs Monate einen straff sitzenden Sport-BH tragen
Generelle Operationsrisiken:
Wundheilungsstörungen, Blutungen, Infektionen; Nachblutungen, Schwellungen, Narbenbildung
Ausbildung eines Lymphödems (Flüssigkeitsansammlung) am Arm beim transaxillären Zugang

Gefühlsstörungen

Infektionen

Rupturen (Risse im Implantat)
Verringerung durch hohe Qualität und neuesten medizinischen Standard  -> dass ein modernes Implantat 'platzt' ist extrem unwahrscheinlich
Verrutschen der Implantate
Verringerung durch konsequentes Schonen & das Tragen eines medizinischen BHs für mindestens sechs Wochen; beim Sport langsam anfangen und mindestens sechs Monate einen straff sitzenden Sport-BH tragen; Angeraute (texturierte) Oberfläche sorgt dafür, dass das Implantat mit dem umliegenden Gewebe verwächst und dadurch die Gefahr des Verrutschens verringert wird

Vorgang der Operation
·        Operation wird meistens in Vollnarkose durchgeführt und dauert ein bis zwei Stunden
·        Das Brustgewebe wird angehoben und eine Implantattasche gebildet, in die das Implantat eingeführt werden kann

Verschiedene Arten der Platzierung

Submuskuläre Implantation (Teilweise oder vollständig unter dem Brustmuskel):

Vorteile: Vor allem bei sehr dünnen Frauen mit sehr wenig Fett-/Drüsengewebe; Implantate sind sehr gut geschützt; schlechter zu ertasten und zu sehen (vor allem wichtig bei schlanken Frauen mit kleinem Busen); Bevorzugter Einbringungsort vor allem der tropfenförmigen Implantate und gering bis mäßig ausgeprägtem Brustdrüsengewebe; sehr natürliche Ergebnisse sind durch die Unsichtbarkeit der Implantatränder möglich; Möglicher Vorteil: Muskelaktivität 'massiert' das Implantat quasie dauerhaft und soll so vor Kapselfibrose schützen; Mammographische Untersuchungen werden durch diese Positionierungen sogar erleichtert; Brustmuskel wird angehoben, dadurch wird das Dekolleté betont (gut bei flachen Brustkörben und tief sitzenden Brüsten / schlecht bei hochsitzenden Brüsten, da nachher unnatürliches Ergebnis); Auftreten von Falten ist sehr selten; 
Nachteile: Implantate können beim Sport stören; Durchtrennung des Brustmuskels (Teile des Brustmuskels werden von der Unterlage abgelöst) -> erhöhte Rate an postoperativen Schmerzen; Brustmobilität ist zu Beginn niedriger, da der Brustmuskel in dieser Zeit zum reaktiven Zusammenziehen neigt; Unter Beanspruchung des Brustmuskels können die Implantatränder sichtbar werden;  Eingriff ist größer als bei Positionierung über dem Brustmuskel; Nach außen drängen des Implantats bei Anspannung des Brustmuskel; dadurch Defizite bei sportlicher Betätigung
     
 Subpectoral (Dual Plane / Tebbets - Methode) (Der große Brustmuskel wird am unteren Ende abgelöst und mobilisiert; Implantat positioniert sich teilweise vom Brustmuskel verdeckt, im oberen Teil ragt es in die Ebene der Brustdrüse hinein) 

Vorteile: Keine signifikante Funktionsbeeinträchtigung der Schultermuskulatur; Brustmuskeln gleichen eventuellen Funktionsausfall aus; Brustmuskeln tragen das Implantat in der Ausgangslage 
Nachteile: Wie bei submuskulärer Implantation

 Subglanduläre Implantation (zwischen Brustmuskel und Brustdrüse)

Vorteile: Brustgewebe selbst bleibt weitgehend unberührt; entspricht eher der natürlichen Form der weiblichen Brust; Implantate bewegen sich beim Anspannen der Brustmuskeln nicht mit, stören also nicht beim Sport; Brüste schmerzen nach der Operation meist weniger; Arzt muss Brustmuskel nicht durchtrennen; Schnelle Erholung, minimale Deformierung der Brust durch Muskelaktivität; Ideal bei gut vorhandenem Brustgewebe; Geringer Operationsaufwand; Bei anatomischen Implantaten passender Größe zeichnen sich die Implantate kaum ab; Bewegung der Brust ist kaum beeinträchtigt; Geringes Risiko, dass das Implantat seine Lage (bei Bewegung) ändert; Ausgeprägtere Kontur der Spalte zwischen den Brüsten.
Nachteile: Ränder des Implantats können sich bei schlanken Frauen mit kleinem Busen unter der Haut abzeichnen; fraglich höheres Risiko einer Kapselfibrose - tritt diese auf ist sie deutlicher erkenn- und spürbarer; Tendenz des Durchhängens der Implantate besonders bei großen Implantaten; Bei geringerer Weichteildecke höheres Risiko von Faltenbildung; Bei sehr dünner Haut und geringem Brustgewebe muss mit einer deutlichen Sichtbarkeit der Implantate gerechnet werden

Subfasziale Methode (innerhalb des Muskelstrumpfs unter die den Muskel bedeckende Faszienschicht)

Vorteile: Soll das Risiko einer Kapselfibrose senken; Langzeitergebnisse stehen jedoch noch aus; Wird beworben als: Vorteile der subglandulären und der submuskulärem Implantation bei gleichzeitiger Eliminierung der Nachteile, also: Gute Brustmobilität bei geringer Verformung durch Muskelaktivität; geringe Sicht- und Tastbarkeit des Implantats; weniger postoperative Blutungen; weniger Kontrakturen und geringere Rate des Herabsinkens von Implantaten 
Nachteile: Zeitlich aufwändiger, schwieriger, wird nur von wenigen Chirurgen angeboten

Verschiedene Arten der Einbringung


Vorteile
Nachteile
Inframmärer Zugang (Schnitt in Brustumschlagsfalte)

Chirurg hat beste Sicht auf das Operationsgebiet; Brustdrüse bleibt unbehelligt; Volle Auswahl der Implantatoptionen; Maximale Schonung des Implantats, gerade auch bei anatomischen/tropfenförmigen Implantaten bevorzugter Vorgang; In aufrechter Position ist die Narbe unsichtbar; Wohlplatziert ist die Narbe im Verlauf i.d.R. nicht von der Unterbrustfalte zu unterscheiden
Narben sind später zu sehen, wenn die Frau auf dem Rücken liegt;
Endgültige Narbe ggf. außerhalb der Brustumschlagsfalte; Der Zugangsweg benötigt endoskopisches Equipment, die Übersicht und die Kontrolle über das Op-Gebiet sind begrent;
Hauptvorteil liegt in der Tatsache, dass die Narbe im nicht sichtbaren Bereich liegt
Transaxillärer Zugang (Schnitt in der Achselhöhle)

Narben sind später nur zu erkennen, wenn die Patientin die Arme hebt;
Gute Option bei kleinen unterentwickelten Brüsten mit kleinen Brustwarzen; bei Verwendung moderner endoskopischer Ausrüstung bessere Übersicht für bessere Blutstillung
Stelle, an der das Implantat später liegen soll ist relativ weit entfernt und für den Operateur schlechter einzusehen;
Erhöhtes Risiko zur Verletzung von Lymphgefäßen und Interkostalnerven; leicht erhöhtes Infektionsrisiko aufgrund der bakteriellen Besiedlung der Achselhöhle, damit auch potentiell erhöhte Rate an Kapselfibrosen; mögliches Verrutschen des Implantats durch die Aktivität des Brustmuskels nach oben entlang des Einbringungsweges; Beschränkte Implantatauswahl
Transaureolärer Zugang (Schnitt am Rande des Brustwarzenvorhofs)

Entstehende Narbe ist später kaum sichtbar;
Gleichzeitige kleine Bruststraffung oder Versetzung der Brustwarzen möglich ohne Notwendigkeit einer Zusatznarbe
Zugang ist vergleichsweise eng, insbesondere bei Frauen mit kleinem Warzenvorhof); Arzt muss Brustdrüsengewebe durchtrennen; Risiko später nicht mehr Stillen zu können; Gefühlsstörungen der Brustwarze möglich; Wenn Wundheilungsstörungen entstehen sind problematische Vernarbungen möglich;
kontroverse Diskussion über erhöhte Infektionsrate
Eine technische Besonderheit stellt die endoskopische Brustvergrößerung über die Achelhöhle dar: In den frühen 80er Jahren entwickelt und ist seitdem eine Routineoperation bei Brustvergrößerungen:
Über einen schmalen Schnitt in der natürlichen Achselfalte wird ein feines Endoskopieinstrument hinter den Brustmuskel eingeführt und dieser anfänglich stumpf und im Bereich des Muskelansatzes elektrokauterisch durchtrennt, um ein Verformen der Brust bei Armbewegungen zu vermeiden. Hierbei bietet die Vergrößerung durch das Endoskopiebild eine größere Sicherheit keine sensiblen Nerven zu durchtrennen, aber die Tasche hinter dem Brustmuskel millimetergenau und präzise zu formen; Sowohl runde als auch anatomische Implantate bis zu 480 cm³ können so sicher positioniert werden; Die Operationszeit verkürzt sich in der Regel 

5 Kommentare:

  1. Antworten
    1. Danke :) Ich hoffe, ich konnte dir damit weiterhelfen!

      Liebe Grüße

      Anna

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  2. Das sind sehr viele und gute Informationen. Ich danke Dir, für die ausführliche Zusammenfassung! Ich hoffe, dass Du noch zufrieden mit Deiner Brustvergrößerung bist.
    LG
    Markus

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  3. Liebe Anna,

    deine Informationen haben mir auf jeden Fall weiter geholfen. Nach dem ich mich durch alles durch gelesen habe bin ich meiner Entscheidung einen großen Schritt näher.

    Ich habe nach meiner Schwangerschaft und der Geburt meiner Tochter sehr viel an Gewicht verloren, die Brüste haben damals noch nicht darunter gelitten (Gott sei Dank!) nun ist es aber so das meine Tochter schon 9 Jahre alt ist und ich die letzten 9 Jahre sehr an Gewichtsschwankungen gelitten habe. Darunter haben wiederum meine Brüste gelitten wie du dir vorstellen kannst (schön sieht definitiv anders aus!)

    Nachdem ich mich jetzt durch sämtliche, mal informative und weniger informative, Artikel gelesen habe weiß ich zumindest wie und was ich will. Ich denke du standest damals bestimmt vor den gleichen Fragen wie ich heute.

    Da meine Brüste stark deformiert sind, durch das ständige zu- und abnehmen, werde ich wohl versuchen die Bruststraffung von der Krankenkasse übernehmen zu lassen. Dazu habe ich mich auch schon beim Health Service Center in Wien informiert.

    Diese würden mich sogar bei den ganzen Anträgen beraten! Ich hoffe die Krankenkasse übernimmt das und das ich vor allem am Ende genau so zufrieden bin wie Du.

    Liebe Grüße
    Karina

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    1. Hallo Karina,

      es freut mich sehr, wenn ich dir weiterhelfen konnte. Ich wünsche dir - falls du dich für die OP entscheidest - ganz viel Glück dabei und viel Erfolg beim Kostenübernahmeantrag.

      Viele Grüße
      Anna

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